Giwi Margwelaschwili
ist am 13. März 2020 in der georgischen Hauptstadt Tbilissi gestorben – wir trauern um den großartigen Schriftsteller und Philosophen und werden ihn sehr vermissen!
1927 als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren, wurde er 1946 (zusammen mit seinem später aufgrund eines Schauprozess-Urteils hingerichteten Vater) von sowjetischen Soldaten entführt und nach Gefangenschaft im Speziallager Sachsenhausen bei Berlin 1947 nach Georgien gebracht. Nach Studium und Tätigkeit als Fremdsprachenlehrer arbeitete er dort seit 1971 am Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften. Sein gesamtes literarisches Werk schrieb er auf Deutsch. Als der Eiserne Vorhang gefallen war, kehrte er nach Berlin zurück und veröffentlichte Romane und seine zweibändige Autobiographie sowie die beiden Bände mit Kurztexten „Der ungeworfene Handschuh“ und „Leben im Ontotext. Poesie – Poetik – Philosophie“.
1995 war er der erste Stadtschreiber in Rheinsberg, zu seinen weiteren Auszeichnungen gehören die Goethe-Medaille (2006), das Bundesverdienstkreuz am Bande (2008) und der Italo-Svevo-Preis (2013).
Seit 2007 erscheint im Verbrecher Verlag eine Werkausgabe von ihm, sie enthält u. a. die Romane „Officer Pembry“ und „Der Kantakt“, die Autobiographie „Kapitän Wakusch“ in zwei Bänden und „Die Fluchtästhetische Novelle“.
„Seine Philosophie und Ästhetik drehte sich um die Frage nach der Veränderbarkeit der Welt. Ob es das Nationalepos von Schota Rushtaweli, die Bibel oder ein Roman von Kurt Tucholsky ist, immer geht es darum, den Buchpersonen in einer zutiefst humanistischen Geste beizustehen: den Kindermord zu Bethlehem zu verhindern, Liebende zu vereinen, die Freiheit in der Unfreiheit zu finden.“ So schrieb Insa Wilke in ihrem Nachruf in der Süddeutschen Zeitung und zitierte Giwi Margwelaschwili: „Ein Text ist ein Gefängnis. Aber kuck mal nach, wo es löchrig wird. Irgendwo ist da was.“

Isabel Cole
ist für ihr neues Buchprojekt mit dem von der Robert Bosch Stiftung und dem Literarischen Colloquium Berlin verliehenen Grenzgänger-Stipendium 2020 ausgezeichnet worden. Das Förderprogramm für internationale Rechercheaufenthalte wird dieses Jahr zum letzten Mal vergeben. Zu Isabel Coles neuem Blog-Projekt führt der Link Waldschaffen.de. Es will Kulturschaffende anregen, an Freiwilligenprojekten im Wald teilzunehmen, sie mit Texten und Bildern im Blog sowie im Rahmen von Veranstaltungen öffentlich zu machen und darüber zu reflektieren.

Osburg Verlag
Der in Hamburg ansässige Belletristik- und Sachbuchverlag hat unserer Agentur die Vertretung seiner Lizenzrechte übertragen. Zu seinen Autorinnen und Autoren gehören u. a. Michael und Elisabeth Buback, Jutta Ditfurth, Felix Schmidt, Barbara Sichtermann und Bettina Wohlfarth.
www.osburg-verlag.de