Malte Borsdorf, Flutgebiet
ist im Müry Salzmann Verlag erschienen.
Im Februar 1962 wird Hamburg von der größten Sturmflut seiner Geschichte heimgesucht. Man trifft sich wie immer in Novotnys Hafenkneipe; ein Korn kann bei dem Wetter nicht schaden. Hier in der „Kogge“ hat der junge Karl Blomstedt seine halbe Kindheit zugebracht, weil seine Mutter die Köchin ist. Nun müsste er längst vom Hafen zurück sein, das Wasser steht schon drei Meter über Normalnull. Der Bücherverschlinger soll wie sein Vater Hafenarbeiter werden, obwohl er dafür nicht geeignet scheint; aber fürs Lesen hat man in der Welt der Schauerleute, Kaischuppen und Speicher nicht viel übrig. Die Ehe der Eltern, die Menschen rund um sie, die Hafengeschichten werfen verstörende Schatten auf Karl, just als er der ersten Liebe begegnet. Im sprichwörtlichen und metaphorischen Sinn brechen die Deiche … Wie kunstvoll und zugleich schlicht der Autor die Welt der Kogge mit der Katastrophennacht verwebt, ist ein literarisches Ereignis! Der Debütroman hatte seinem Autor bereits während des Entstehens mehrere Stipendien und die Teilnahme an der Autorenwerkstatt Prosa 2014 des Literarischen Colloquiums Berlin eingebracht.
Raimund Petschner, Kurze Entfernung aus dem Gespräch. Miniaturen
ist bei der PalmArtPress erschienen.
„Erfahrungen zu machen, statt ein Getriebener zu sein oder ein Gestopfter im Zerstreuten und Privaten, ist das, was von der Literatur – hoffe ich schon immer und hoffe es mit aller Kraft – für das Leben abspringt. Und was aus dem Leben in die Texte springt, die ich lesen möchte und die ich nie aufhören will zu schreiben.“
Denkstücke, Poèmes en Prose, Mikroerzählungen
Freundschaft – Liebe – Film – Landschaft – städtische Terrains … magische Momente entfalten sich, sie werden erspürbar, nachdenkbar. Eigensinn, Eigenzeit und das Krud-Tatsächliche spielen gegeneinander. Vom Persönlichen und Intimen führen Erkennntnisbögen ins Universelle, zum Politischen – und wieder zurück. Es gibt hier keine Scheu vor dem Lebensineinander des Stumpfen, Lauten, Seriellen und eines Zarten, Leisen, das sich nicht überrollen, nicht entwürdigen lässt.“
Kurze Stücke mit so viel Lust am Gedanken wie am Bild. Wer teilnimmt an deren Spiel, wird gefangen – und befreit beim Antworten auf sie mit eigenem Blick.
Norbert Zähringer, Wo wir waren
ist im Rowohlt Verlag erschienen.
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 betritt Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Abermillionen verfolgen auf der Erde die Fernsehübertragung. Das machen sich einige zunutze. Martha Rohn etwa, eine Mörderin, entkommt in jener fernsehstillen Nacht aus dem Frauenzuchthaus, und – Zufall oder nicht – ihr fünfjähriger Sohn Hardy flieht aus dem Kinderheim, in das er als vermeintliches Waisenkind „Nummer 13“ nach ihrer Verurteilung gesteckt wurde. Ein Ehepaar nimmt sich seiner an, bietet ihm ein Zuhause in einer Siedlung am Kahlen Hang, im Rheingau. Da träumt er davon, eines Tages Astronaut zu werden, und tatsächlich – Jahre später, in Amerika, ist die Verwirklichung des Kindheitstraums zum Greifen nah.
„Wo wir waren“ – die breit gefächerte, ein gesamtes Jahrhundert umspannende Geschichte einer zerrissenen Familie, ungeheuer farbig und einfallsreich erzählt, mal rasant, mal nachdenklich. Ein Riesentableau, das Zeiten, Länder, Geschichtliches und vor allem eine Vielzahl von Schicksalen verschränkt, vorwärtsjagend und dann wieder anrührend und zart.
Für einen Ausschnitt aus dem Roman wurde Norbert Zähringer vorab mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.
Die Buchpremiere mit Norbert Zähringer findet Donnerstag, 4. April 2019 im Berliner Buchhändlerkeller, Carmerstr. 1, 10623 Berlin-Charlottenburg, um 20.30 Uhr statt. Moderation: Wieland Freund, Die Welt
Leipziger Buchmesse 2019
Mittwoch, 20.3.
Malte Borsdorf, Flutgebiet
20 Uhr Lesung und Buchvorstellung im Rahmen der Langen Lesenacht, Moritzbastei, Schwalbennest, Universitätstr. 9, 04109 Leipzig (Zentrum)
Donnerstag, 21.3.
Bettina Wohlfarth, Wagfalls Erbe
14.30 Uhr Präsentation, Messegelände, Leseinsel, Halle 3, Stand B600
Norbert Zähringer, Wo wir waren
19 Uhr Lesung und Buchvorstellung im Rahmen der Langen Lesenacht, Moritzbastei, Schwalbennest, Universitätstr. 9, 04109 Leipzig (Zentrum)
Freitag, 22.3.
Norbert Zähringer, Wo wir waren
10.30 Uhr Gespräch, Messegelände, MDR – Glashalle, Glashalle, Stand 17
13 Uhr Gespräch mit Manuela Reichart, Messegelände, ARD Forum, Halle 3, Stand B400
Bettina Wohlfarth, Wagfalls Erbe
19 Uhr Lesung, MUSEEN IM GRASSI – Museum für Angewandte Kunst | Pfeilerhalle Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig (Zentrum)