Jens Wonneberger, Flug der Flamingos
ist im Salzburger Verlag Müry Salzmann erschienen.
Ihm hätte es genügt, in seinem Leben wenigstens einen Menschen glücklich gemacht zu haben. Nun sitzt er jeden Morgen vor seinem Haus, trinkt Kaffee und raucht. Seine Frau hat er durch einen Unfall verloren, seinen Job als Restaurator aufgegeben. Er möchte nur noch allein sein, nichts mehr tun, am besten an nichts mehr denken.
Aber da ist dieser Rimböck, der es in seinem Leben zu etwas gebracht hat und der jeden Morgen pünktlich das Haus gegenüber verlässt. Bis er eines Tages ausbleibt und damit den Ich-Erzähler in Aufregung versetzt. Plötzlich fehlt etwas. Wie soll man in Ruhe an nichts denken, wenn etwas fehlt? Vielleicht ist es ja gar nicht möglich, dass einer allein vor seinem Haus sitzt, nur Kaffee trinkt und Zigaretten raucht.
Und mit den Spekulationen um Rimböcks Verschwinden sind sie wieder da, die Erinnerungen an Katharina, die vom Flug der Flamingos träumte, bis ein LKW sie zu Boden riss. Und dann lädt der Postbote auch noch ein Paket bei ihm ab, das – an Rimböck adressiert – aber irgendwie doch für ihn selbst bestimmt ist…

„Ist das für Rimböck bestimmte, aber an den Erzähler ausgelieferte Paket eine Flaschenpost? Enthält es eine Nachricht aus der Vergangenheit? Von dieser Botschaft, der Fremdheit und dem Unerklärlichen handelt ‚Flug der Flamingos‘. Es geschieht darin äußerlich nicht viel. Im Helden dafür umso mehr. Und wie Jens Wonneberger das ohne Sentimentalität und doch nachklingend beschreibt, das ist von schöner Könnerschaft.“
Ulrich Rüdenauer, MDR KULTUR

Alan Carter, Doom Creek
ist in der deutschen Übersetzung von Karen Witthuhn bei Suhrkamp erschienen (Originalausgabe: Fremantle Press, Australien, 2020, Lizenzvermittlung: Herbach & Haase).
Keine Ruhe am Marlborough Sound. Sergeant Nick Chester und Constable Latifa Rapata haben gleich doppelten Ärger. Eine Horde US-Amerikaner fällt in Neuseeland ein und kauft Land, um dort eine Luxusfestung für einen superreichen ultrarechten Amerikaner zu etablieren, der nebenbei ein kleines Reich für „Arier“ errichten will. Ganz Doomsday Prepper will er hier den erwarteten Untergang der übrigen Menschheit aussitzen. Unter seinen bis an die Zähne bewaffneten Helfershelfern ist ein besonders fieses Scheusal, das Nick Chester und seine Kollegin aus dem Spiel nehmen müssen. Aber dann taucht eine Leiche auf, die auf einen cold case verweist oder vielmehr auf mehrere ungelöste Mordfälle …
„Alan Carter ist ein brillanter Erzähler mit kritischem Blick auf die Gesellschaft, aber auch mit trockenem Humor.“ Tages-Anzeiger Zürich

Malte Borsdorf
Am 16. September 2021 setzt sich der Literaturpodcast laxbrunch der Hamburger Altonale mit seinem Roman Flutgebiet auseinander, Live ab 19 Uhr, Kleine Freiheit (Zelt), Platz der Republik, Hamburg.
Bei den Norddeutschen Literaturtagen des Verbands deutscher Schriftsteller ist er am 17. September 2021 mit der Lesung neuer Prosa zu Gast. Ort: Literaturhaus Schleswig-Holstein, Schwanenweg 13, 24105 Kiel. Die Veranstaltung wird durch den Deutschen Literaturfonds im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ gefördert.
Im Juni hat er für sein Kinderbuchprojekt Ein Päckchen für Tjorven das österreichische Mira-Lobe-Stipendium 2021 für Kinder- und Jugendliteratur zugesprochen bekommen.